530 Jahre alt - und jetzt wie neu



Gut drei Jahre lang wurde die Freisinger Stadtpfarrkirche St. Georg renoviert. Ein paar Restarbeiten am Sockel des Turms werden noch erledigt, das große Gerüst aber ist abgebaut, Turm und Langhaus erstrahlen in neuem Glanz und teils auch neuen Farben. Das gute Ende der Arbeiten wird am Sonntag, 17. November 2024, groß gefeiert: in einem Gottesdienst mit Erzbischof Reinhard Kardinal Marx um 10.30 Uhr und einem anschließenden Stehempfang im großen Saal des St. Georgs-Hauses. Bilder von der Kirchenrenovierung finden sich auf dieser Seite - und hier kommen die Antworten auf die wichtigsten Fragen dazu:

Was hat das ganze Projekt gekostet und wer zahlt das?
Insgesamt 6,2 Millionen Euro. St. Georg selbst trägt 300 000 Euro, Zuschüsse gab es zum Beispiel von der Bayerischen Landesstiftung - den Rest, also das allermeiste, zahlt das Erzbistum. Auch wenn die Bauarbeiten länger gedauert haben als geplant und die Baukosten generell gestiegen sind, hat die Renovierung am Ende ziemlich genau so viel gekostet wie ursprünglich kalkuliert.

Warum hat die Renovierung so lange gedauert?
Eigentlich sollte sie im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein - rechtzeitig zum Start der Landesausstellung zu 1300 Jahre Korbinian in Freising. Ursache der Verzögerung waren nicht zuletzt die Schäden an der Turmzwiebel, die in einem schlechteren Zustand war als gedacht. Je nachdem, wie man rechnet, dauerte das ganze Projekt drei oder vier Jahre: Die Genehmigung der Renovierung durch das Erzbischöfliche Ordinariat lag im Herbst 2020 vor, die eigentlichen Arbeiten begannen mit dem Gerüstaufbau im August 2021.



Foto: F. J. Kirmaier

Was wurde alles gemacht?
Im Langhaus wurden der 500 Jahre alte Dachstuhl saniert und das Dach neu eingedeckt - und zwar mit roten Ziegeln, so wie es historisch eigentlich richtig ist. Außerdem wurde die Außenfassade gewaschen und neu gestrichen, die Fenster, wo nötig, repariert. 
Auch der Turm wurde gestrichen. Seine Zwiebel wurde neu mit Kupfer verkleidet, ihr Dachstuhl ebenfalls saniert. Im Inneren des Turms wurde zudem ein brandschutzsicherer Raum eingebaut, der Platz für bis zu zwölf Leute bietet, die im Falle eines Feuers dort geschützt sind, bis sie von der Feuerwehr mit einer langen Drehleiter gerettet werden können. Ohne diese Neuerung wären keine Besichtigungen mehr möglich.

Kann man den Turm wieder besichtigen?
Ja, aber das dauert noch ein bisschen. Jetzt (Stand: Ende Oktober 2024) fehlt noch das Gitter an der Balustrade des Balkons. Sobald das auf den Turm gehoben und installiert ist, kann er wieder für Besucher geöffnet werden. Im Turmstüberl sollen sie dann in Zukunft eine kleine Ausstellung mit Bildern sehen können - und dort werden zum Beispiel auch die Inschriften im alten Kupferdach der Turmzwiebel ausgestellt, die bei der Renovierung entdeckt wurden.



Die Inschrift auf der alten Turmzwiebel.

Foto: E. Maier

Wie und wann kann der Turm zukünftig bestiegen werden?
Aus Brandschutzgründen nur in Gruppen von bis zu zehn Personen, und in Begleitung eines Turmführers. Geplant ist, den Turm wie früher wieder an jedem Samstag zu öffnen - und zusätzlich für Gruppen nach Anfrage. Sofern sich genügend ehrenamtliche Turmführer finden. 

Und kann man auch den Dachstuhl sehen?
Ja, auch das ist künftig im Rahmen von Führungen möglich. Und dieses Bauwerk ist beeindruckend - wegen seines Alters, seiner Größe, seiner Konstruktion. Er erstrahlt jetzt geradezu, ist mit neuen Wegen und Treppen ausgestattet worden. Und unter den Füßen öffnen sich die Trichter des Kirchengewölbes.

Wie wird der Abschluss der Kirchenrenovierung gefeiert?
Mit einer Messe am Sonntag, 17. November 2024, um 10.30 Uhr. Zelebriert wird sie vom Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx. Anschließend ist die ganze Gemeinde zu einem Stehempfang geladen, den der Pfarrgemeinderat ausrichtet: im großen Saal des St. Georgs-Hauses.

Wo finde ich weitere Informationen über die Kirche St. Georg?
Über die Kirche auf dieser Seite und über den Turm auf dieser Seite.